Nachdem das Horror-Genre im Jahr 2018 nicht unbedingt viele brillante Beiträge zu verzeichnen hatte, hoffen die Fans nun auf 2019. Und tatsächlich gibt es schon jetzt /Stand Dezember 2018) einige sehr interessante Neuheiten, die für die kommenden zwölf Monate angekündigt sind. Allerdings sind auch wieder Filme dabei, die wirken, als hätte man sie bereits häufiger gesehen. Hier ist der Überblick.
Die Vorschau aufs Horrorjahr 2020 gibt es hier.
Bereits der Januar präsentiert die ersten Horrorfilme des Jahres. Wann läuft was? Hier sind die Termine.
Horror 2019: Januar
Polaroid (10. Januar)
Die junge Bird findet eine alte Polaroid-Kamera, mit denen sie unter anderem ihre Freunde fotografiert. Zu spät merken die Kids, dass mit dem alten Gerät etwas Unheimliches vor sich geht, denn da geht das Sterben in ihrem Freundeskreis bereits los …
Prognose: Der Film sollte eigentlich schon 2018 in die Kinos kommen, wurde aber nochmals verschoben – selten ein gutes Zeichen. Es steht zu befürchten, dass Polaroid ein typischer Teenie-Horror mit dem gewohnten Bodycount und billigen Jump-Scares wird.
Leider hat sich die Prognose bestätigt, die entsprechende Kritik gibt es hier.
The Posession of Hannah Grace (31. Januar)
Eigentlich war der Film im vergangenen Jahr bereits angekündigt und lief da noch unter dem Arbeitstitel „Cadaver“. Nun hat er einen neuen Namen und einen neuen Starttermin. Er erzählt die Geschichte der Polizistin Megan (Shay Mitchell), die nach Alkoholproblemen einen Job in der Leichenhalle annimmt – und dort gleich auf eine Leiche stößt, die nicht so recht tot bleiben will …
Prognose: In den USA ist der Film bereits gestartet und bekam vernichtende Kritiken. Wohl leider kein Horror-Highlight.
Kein großer Wurf, aber auch keine völlige Katastrophe, die Kritik gibt es hier.
Horror 2019: Februar
The Prodigy (7. Februar)
Sarahs (Taylor Schilling) Sohn ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Doch eines Tages beginnt er plötzlich, sich seltsam zu benehmen. Bald hat nicht nur Sarah Angst vor Miles (Jackson Robert Scott, der Georgie-Darsteller aus „ES“) …
Für Regisseur Nicholas McCarthy ist The Prodigy nach „The Pact“ und „At the Devil’s Door“ bereits der dritte Horrorfilm in Serie. Seine beiden ersten waren allerdings keine Meisterwerke.
Prognose: Trailer und Infos sehen nach einem typischen Fall von besessenem Kind aus. Das kann gruselig werden, muss aber nicht …
Update: Kein schlechter Film, aber leider auch kein Highlight. Die Kritik gibt es hier.
Happy Death Day 2 U (14. Februar)
2017 war der Horror-Comedy-Mix mit reichlich „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Flair ein echter Überraschungshit, der zwar nicht wirklich gruselig war, aber originell und mitunter richtig witzig mit dem Genre spielte. Der Lohn waren mehr als 120 Millionen Dollar Einspielergebnis – bei Produktionskosten von knapp fünf Millionen. Klar, dass es da weitergeht.
Tree (Jessica Rothe) dachte, sie sei der ständigen Wiederholung ihres Geburtstags endlich entkommen, als sie den wahren Mörder fasste. Doch der Trailer zeigt: So leicht gibt die Zeitschleife niemanden wieder frei. Und so sitzt die Blondine auch zu Beginn des zweiten Teils noch (oder wieder) in ihrem Geburtstag fest und hat einen Killer auf dem Hals, der sich nun auch ihre Freunde vornimmt …
Prognose: Wenn der erfahrene Horror-Regisseur und Autor Christopher Landon den Humor des ersten Teils wiederholen kann, könnte auch die Fortsetzung Spaß machen.
Update: Leider ist dieser Film deutlich schwächer als der Vorgänger und schmeißt den Slasher-Aspekt fast komplett aus der Handlung. Die komplette Kritik gibt es hier.
Escape Room (28. Februar)
Im letzten Jahr eröffnete Regisseur Adam Robbitel das Horrorjahr mit „Insidious: The Last Key“, 2019 kommt er mit Escape Room in die Kinos. Die Story: Sechs Menschen, die sich nicht kennen, werden zu einer Escape-Room-Herausforderung eingeladen. Erst scheint die Sache ein großer Spaß zu werden, doch dann stellen sie fest, dass der letzte, der einen Raum verlässt, den neuen nicht lebend erreicht. Panik bricht aus …
Prognose: Trailer und Story sehen verdächtig nach „Saw“ aus. Falls der Film jedoch mehr auf Spannung denn auf Brutalität und Blut setzt, könnte es zu einem guten Horrorthriller reichen.
Update: nach starkem Beginn fällt den Autoren leider kein richtig guter Schluss ein, dennoch bisher der beste Horror-Thriller 2019. Die Kritik gibt es hier.
Horror 2019: März
Us (14. März)
Der neue Film von Jordan Peele („Get Out!“) soll erneut ein soziales Thema in einen Thriller/Horrorfilm verpacken. Der jetzt erschienene erste Trailer zeigt, dass sich Peele mit dem Horrorklassiker des „bösen Doppelgängers“ beschäftigt. Und das sieht in den ersten bewegten Bildern ganz schön gruselig aus …
Prognose: Wenn der Trailer nicht täuscht, könnte Us das nächste Horror-Highlight von Jordan Peele werden.
Update: Es war dicht am richtig guten Film, doch das Finale und die Erklärugnen verderben einen spannenden Thriller. Die Kritik gibt es hier.
The Silence (28. März. Update: Mittlerweile 16. Mai)
Kiernan Shipka („Chilling Adventures of Sabrina“) und Stanley Tucci sollen in diesem Tier-Horror gegen uralte Fledermäuse antreten. Auch dieser Film sollte bereits 2018 in die Kinos kommen und hat bis heute kein Foto und keinen Trailer. Hier sollte die Vorfreude also besser nicht allzu groß ausfallen, gut möglich, dass dieser Film auch im März noch nicht zu sehen ist.
Prognose: nicht möglich
Horror 2019: April
Friedhof der Kuscheltiere (4. April)
Stephen Kings vielleicht düsterstes und hoffnungslosestes Buch kommt erneut in die Kinos – obwohl sich die Verfilmung von Mary Lambert aus dem Jahr 1989 noch gut sehen lassen kann. Die beiden Regisseure Kevin Kölsch und Dennis Widmyer („Starry Eyes“) haben mit Jason Clarke und John Lithgow zwei bekannte Gesichter an Bord. Die Story: Der junge Arzt Louis Creed zieht mit seiner Familie eines neuen Jobs wegen in ein Haus an einer Fernstraße. Als die Familienkatze überfahren wird, bietet der Nachbar seine Hilfe an. Doch auf dem alten Begräbnisplatz, der manchmal Haustiere zurückbringt, ruht kein Segen …
Prognose: Die Gefahr ist groß, dass die Neuauflage der Story keine neuen Akzente geben kann. Aber vielleicht kommt hier ja eine positive Überraschung auf die Fans zu.
Update: Auch die zweite Verfilmung wird dem Schrecken des Romans nicht gerecht. Die ganze Kritik finden Sie hier.
Hellboy (11. April)
Wäre Guillermo del Toro noch Regisseur der Reihe, dann hätte der Film beim Horror vermutlich nichts zu suchen. Aber der neue Chef im Ring ist Neil Marshall, der mit „The Descent“ einen der besten Horrorfilme der vergangenen Dekade abgeliefert hat. Dazu kommt, dass Zeichner und Autor Mike Mignola, der geistige Vater von Hellboy, ebenfalls darauf drängte, den neuen Film ernster und gruseliger zu machen – und damit näher an die Comics zu rücken. David Harbour („Stranger Things“) und Milla Jovovich („Resident-Evil“-Reihe) duellieren sich in der neuen Adaption. Deren erster Trailer allerdings nicht wesentlich düsterer und ernsthafter wirkt als bisher.
Prognose: Der erste Trailer zeigt zwar neue Figuren und Darsteller, wirkt aber ansonsten nicht deutlich anders als die Vorgänger. Möglicherweise wird das Ganze einfach nur etwas blutiger als bisher.
Update: Der neue Hellboy-Film ist eine völlige Katastrophe! Mehr finden Sie hier.
Lloronas Fluch (18. April)
Folklore ist immer wieder ein beliebtes Terrain für Horrorfilme. Diesmal ist Regisseur Michael Chaves, der 2020 auch „The Conjuring 3“ inszenieren wird, in der mexikanischen Geisterwelt unterwegs. Die Story: 1973. Die Sozialarbeiterin Anna (Linda Cardellini) und ihre beiden Kinder werden in einen unheimlichen Fall gezogen, bei dem immer wieder die düstere Legende der „Weeping Woman“ eine Rolle spielt. Viel zu spät merkt Anna, dass sie längst keine Zuschauerin mehr ist …
Prognose: Horror-Experte James Wan ist zwar nur Produzent, aber der Mann weiß eigentlich, wie guter Horror funktioniert.
Update: Auch Lloronas Fluch überzeugt nicht komplett und kommt über gute Ansätze nicht hinaus. Die ganze Kritik lesen Sie hier.
Horror 2019: Mai
The Hole in the Ground (16. Mai)
Ein weiteres Mal innerhalb kurzer Zeit kommt ein Film in die Kinos, der sich um ein Kind dreht, das vielleicht nicht ist, was es zu sein scheint. Als die allein erziehende Mutter Sarah ihren Sohn Chris im Wald aus den Augen verliert und ihn später in der Nähe eines riesigen Loches im Waldboden wiederfindet, ahnt sie zunächst nichts Böses. Doch seit dem Vorfalle scheint der Junge verändert. Was erst einmal nicht sonderlich neu klingt, wird im Heimatland Irland bereits sehr gelobt, zudem stammt die Produktion von A24, die auch „Hereditary“ und andere innovative Horrorfilme produzierten.
Prognose: Das könnte ein Horror-Arthouse-Film werden, der zumindest optisch einiges hermachen dürfte, vielleicht sogar inhaltlich.
Update: Kein Meisterwerk, aber ein gelungener Genre-Beitrag, der zwar nicht sonderlich originell, dafür aber spannend erzählt ist. Die ganze Kritik gibt es hier.
The Silence (16. Mai)
Nun kommt er doch! Ab April in den USA bereits bei Netflix zu sehen, bekommt der Film nun eine Kinoauswertung in Deutschland. Die Story von uralten, fledermausähnlichen Kreaturen, die aus versehen aus einer seit langem versiegelten Höhle freikommen und sofort Jagd auf die Menschheit machen, war schon für für 2018 angekündigt und wurde dann nochmals verschoben. Stanley Tucci, Kiernan Shipka („Chilling Adventures of Sabrina“) und Miranda Otto kämpfen um ihr Leben. Denn die blinden Kreaturen attackieren nur nach Gehör.
Prognose: Auch wenn die Grundidee nach „A Quiet Place „ klingt, so ist der Roman, auf dem The Silence basiert, schon 2015 erschienen. Da die Handlung auch durchaus anders ist, könnte der Film als Monsterhorror gut funktionieren.
Update: Nicht brillant, aber ansehnlich – die ausführliche Kritik gibt es hier.
Brightburn (23. Mai, verschoben auf 20. Juni)
James Gunn produzierte den Sci-Fi-Horror mit Elizabeth Banks in der Hauptrolle, der sich offensichtlich die Fragte stellt: Was wäre passiert, wenn Kal-El alias Superman kein netter Kerl gewesen wäre? Denn als eine junge Frau ein Baby aus einem abgestürzten Raumschiff rettet und als eigenes Kind aufzieht, geht zunächst alles gut. Bis der Halbwüchsige in der Pubertät plötzlich ungeahnte Kräfte entwickelt und die Kleinstadt in Angst und Schrecken versetzt …
Prognose: James Gunn hat bereits bei „Slither“ eine schräge Horror-Komödie inszeniert. Wenn er auch als Produzent dieses Feeling in den Film bringt, kann es ein düsterer Spaß werden.
Horror 2019: Juni
Grudge (20. Juni, Update: verschoben auf Januar 2020)
Und noch einmal erzählt uns ein Film von dem düsteren Geisterhaus, in dem so schreckliche Dinge geschehen sind, dass die Gespenster dort alles und jeden töten. Eigentlich ein japanischer Horrorfilm namens „Ju-On“, wurde „The Grudge“ 2004 von Produzent Sam Raimi als Remake mit Sarah Michelle Gellar auf den Weg gebracht – zwei Sequels folgten. Im Reboot soll Andrea Riseborough („Black Mirror: Crocodile“) das Fürchten lernen. Immerhin: Der neue Regisseur Nicolas Pesce drehte mit „The Eyes of my Mother“ und „Piercing“ bereits zwei Horrorfilme, die sich bei Fans großer Beliebtheit erfreuen.
Prognose: Eigentlich spricht ein Reboot einer so ausgelaugten Serie gegen einen Hit, aber der Regisseur könnte den Unterschied machen.
Horror 2019: August
X-Men: New Mutants (22. August, verschoben auf 2020)
Kommt er oder kommt er nicht? Inzwischen wurde der Film von Josh Boone schon so lange verschoben, dass man ihn wohl komplett neu hätte drehen können – und vielleicht ist sogar genau das passiert. Fox konnte sich offenbar lange nicht auf einen Kurs für den neuesten (und womöglich letzten) Ableger der X-Men-Serie einigen, deren Rechte zurück an Marvel gehen. Aber eigentlich hatte der Regisseur den Film als ersten Superhelden-Horrorfilm angekündigt.
Prognose: Wenn sich Josh Boone mit seiner Idee durchsetzen kann, könnte die Umsetzung der „Demon Bear“-Saga tatsächlich der bislang gruseligsten Superheldenfilm werden.
Horror 2019: September
ES – Kapitel 2 (5. September)
Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass dieser Film wohl der erfolgreichste Horrorstreifen des Jahres werden könnte. Andy Muchietti hat schon beim ersten Teil einen guten Job gemacht und bekommt nun zusätzlich zu den tollen Kinderdarstellern noch ein paar erwachsene Hochkaräter wie Jessica Chastain und James McAvoy. Autor Gary Dauberman und Muschietti versprechen einen noch unheimlicheren zweiten Film.
Prognose: Auch wenn der 1100-Seiten-Wälzer eigentlich unverfilmbar ist, haben die Macher einen richtig guten, ersten Film gedreht und es besteht kein Grund, ihnen das nicht noch einmal zuzutrauen.
Horror 2019: Oktober
Zombieland 2 (10. Oktober)
Der erste Teil der Zombie-Komödie war 2009 ein Überraschungserfolg und lange schien es, also würde es keine Fortsetzung geben, nachdem ein Pilotfilm für eine Serie bei Amazon Prime floppte. Aber nun hat sich Regisseur Ruben Fleischer doch dazu durchgerungen, mit all seinen Stars wie Emma Stone und Woody Harrelson eine Fortsetzung zu drehen. Eigentlich eine Komödie, hat der Film seine Anwesenheit in dieser Liste auch nur seinen Untoten zu verdanken.
Prognose: Wenn Fleischer seinen trockenen Humor beibehält, kann auch Teil zwei richtig gut werden.
Horror 2019: November
Doctor Sleep (vermutlich 7. November)
Die erste Fortsetzung, die Stephen King je zu einem seiner Romane schrieb, erzählt die Geschichte aus „Shining“ weiter. Der mittlerweile erwachsene Danny Torrance (Ewan McGregor), der noch immer über psychische Fähigkeiten verfügt, arbeitet als Sterbehelfer in einem Hospiz, als er auf die junge Adra stößt, mit der er telepathisch Kontakt bekommt. Sie besitzt ähnliche Fähigkeiten wie Danny und wird deshalb von einer Bande vampirähnlicher Wesen gejagt, die unter dem Kommando von Rose the Hat (Rebecca Ferguson) stehen …
Warner Bros zog den Film, der eigentlich erst 2020 in die Kinos kommen sollte, für den US-Markt auf den 8. November 2019 vor. Gut möglich also, dass die neue King-Verfilmung in Deutschland einen Tag früher startet.
Prognose: Regie führt Mike Flanagan, der mit „Spuk in Hill House“ 2018 die gruseligste Serie überhaupt inszenierte und bereits vorher mit „Das Spiel“ King-Erfahrung sammelte. Es ist zwar nicht das beste Buch des Schriftstellers, aber unter so einer Regie könnte dennoch ein spannender Film daraus werden.