Sarkopharg
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Von Pharaonen bis Pyramiden: Faszinierende ägyptisch inspirierte Filme

Die Faszination des alten Ägypten sieht man immer wieder in der Pop Kultur. Von vielfältigen Slots wie der Book of Dead, bis hin zu spannenden Filmen. Es war der Sommer 1999, als ein ganz besonderer Film in die deutschen Kinos kam. Die Mischung aus Horror und Abenteuer und/oder Komödie ist seit Beginn der Filmhistorie ein eher seltenes Gut. Und in diesem Sommer zeigte sich, dass es eines dieser Exemplare geschafft hatte, den Weg in die Kinos zu finden – mit Erfolg. Die Mumie spielte bei einem Budget von etwa 80 Millionen Dollar mehr als 400 Millionen ein. Zwar waren die Kritiker damals nicht alle begeistert, aber das Publikum weltweit liebte den Abenteuerfilm mit deutlichen Horroreinschlägen, aber immer wieder passend eingestreuter Comedy. Dass Die Mumie eigentlich ein Remake eines Klassikers aus dem Jahr 1932 war, merkte hingegen kaum jemand.

Brendan Fraser und Rachel Weisz in die Mumie
Ein Traumpaar: Brendan Fraser und Rachel Weisz in Die Mumie.

Die Handlung

Ägypten 1926. Die junge Archäologin Evelyn Carnahan (Rachel Weisz) entdeckt im Museum von Kairo Hinweise auf die sagenumwobene Stadt Hamunaptra, die Stadt der Toten. Doch den Weg dorthin kann sie in den Büchern nicht finden. Da hört sie von einem Gefangenen, der im Kerker von Kairo einsitzt und zum Tode verurteilt wurde. Gerade noch rechtzeitig kann sie den Abenteurer Rick O’Connell (Brendan Fraser) mithilfe ihres Bruders Jonathan (John Hannah) vom Strick schneiden, um ihm das Leben zu retten. Als Dank soll er sie nach Hamunaptra bringen, denn durch einen glücklichen Zufall hat er drei Jahre zuvor den Weg dorthin entdeckt.

Was niemand weiß: Unter dem Sand von Hamunaptra liegt seit fast 5000 Jahren ein ehemaliger Hohepriester namens Imhotep (Arnold Vosloo), der einst die Lieblingsfrau des Pharao begehrte und ihretwegen zum Mörder wurde. Sie tötete sich selbst, er wurde mit einem furchtbaren Fluch belegt und vegetiert seitdem als lebende Mumie in den Ruinen der Stadt vor sich hin. Durch einen dummen Zufall wird er von drei Amerikanern befreit, die sich Eve und Rick angeschlossen hatten. Und Imhotep will auch nach so langer Zeit nichts anderes als seine verflossene Liebe zurück – koste es, was es wolle …

Arnold Vosloo
Das Buch der Toten soll Imhoteps Geliebte wiedererwecken – nach 5000 Jahren!

Gelungener Genre-Mix

Regisseur Stephen Sommers, der auch am Drehbuch mitschrieb, bewies mit Die Mumie sowie der Fortsetzung Die Mumie kehrt zurück, dass er sein Handwerk grundsätzlich versteht. Obwohl er bereits ein Jahr vorher mit „Octalus“ einen derb-witzigen Horrorfilm hervorgebracht hatte, dürfte der erste Mumie-Film sein bestes Werk sein. Denn hier stimmt die Mischung aus gruseligen Momenten und ein paar Jump-Scares, coolen One-Linern und gut gemachter Action mit einigen absurden Einsprengseln perfekt. Auch die Effekte, wenngleich heute nicht mehr zeitgemäß, waren 1999 sehr ansehnlich, vor allem, was die Effektemacher mit Arnold Vosloo anstellten, konnte sich sehen lassen. So viel Qualität gab es bei der Fortsetzung dann leider nicht mehr.

Neben Vosloo, der seine Rolle noch einmal wiederholte und sich dann in Hollywood für einige Jahre als Schurkendarsteller etablieren konnte, überzeugten aber auch andere. Brendan Fraser, der damals bereits seit einigen Jahren immer wieder zwischen anspruchsvolleren Rollen wie in „Gods and Monsters“ und dem gut aussehenden Helden oder Comedy-Charakter wechselte, vereinigte in die Mumie die beiden letzteren und war ebenso witzig wie heroisch. Zudem hatte er von der ersten gemeinsamen Szene an eine unwiderstehliche Chemie mit Rachel Weisz. Ihre Screwball-Dialoge im Film gehören textlich zu den Höhepunkten von Die Mumie.

Perfekt besetzt

Rachel Weisz durfte zudem mehr sein als die klassische Jungfrau in Not und selbst ihren Teil zu Action und Humor beitragen. Und John Hannah funktioniert als Comedy-Sidekick mit fragwürdiger Moral und ausgeprägter Goldgier einfach gut – in beiden Filmen von Sommers. Dazu besticht Die Mumie durch die Kulisse. Das Kairo der 1920er Jahre erwacht per Computer und Matte-Paintings eindrucksvoll zu neuem Leben, die engen Gassen, die Farben, die Kleidung der Einwohner. Hier haben die Produktionsteams mit viel Liebe zum Details ganze Arbeit geleistet. Und auch die Rückblenden in die Zeit der Pharaonen sehen richtig gut aus. Die Mumie vermittelt einen guten Eindruck davon, wie es vor 5000 Jahren im Nil wohl so aussah.

Geprägt ist Die Mumie dennoch von ihrem Fantasy-Aspekt. Imhotep und seine Helfer, Massen von Skarabäen und weitere CGI-Effekte wie ein gigantischer Sandsturm oder Plagen in Kairo machen den unheimlichen Teil des Films aus. Als Remake hat Die Mumie allerdings nicht so viel auf dem Kasten. Bis auf ein paar gleiche Namen und einer ähnlichen Grundstory hat Sommers‘ Film mit dem Klassiker mit Boris Karloff als Imhotep nicht viel zu tun, nicht in Sachen Atmosphäre und nicht in Sachen Horror. Denn das Original von 1932 erschreckte damals das Publikum, Die Mumie von 1999 ist da trotz besserer Effekte letztlich harmloser.

Fazit:

Ob Die Mumie nun tatsächlich ein Meilenstein der Filmgeschichte ist oder nur ein sehr gut gemachter Abenteuerfilm, darüber kann man streiten. Fakt hingegen ist, dass die Mischung des Films, Abenteuer, Horror und Humor, höchst selten in so einem gelungenen Verhältnis zusammenkommen wie hier. Fraser war hier vielleicht auf dem ersten Peak seiner Karriere, bevor The Whale kam, Weisz konnte bereits damals zeigen, dass sie mehr kann als hübsch aussehen und sich retten zu lassen. Und die eindrucksvolle Kulisse des alten und neuen Ägypten ist die Kirsche auf der Torte. Ein Film, den man als Kinofan definitiv einmal gesehen haben sollte.