Das Ende ist nah! Nach zwei Filmen und einer TV-Serie kommen die Abenteuer der Wikinger von Berk mit „Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt“ zum Abschluss. Erneut hat Regisseur und Drehbuchautor Dean DeBlois, der schon die beiden ersten Kinofilme inszenierte und schrieb, die Zügel in der Hand. Gelingt ihm ein würdiger Abschluss der Serie?
Ganz schön viel Material! Die US-Autorin Cressida Cowell schrieb zwischen 2003 und 2015 bereits zwölf Romane, von denen der letzte auch das Ende der Reihe bedeutete. Und neben den nun drei Kinofilmen gab es eine TV-Serie mit insgesamt acht Staffeln und 118 Folgen, die die Lücke zwischen den Filmen schließt. Müssen sich die Fans nun auf ein wehmütiges letztes Abenteuer mit Hicks, Ohnezahn und den anderen vorbereiten? Ja!
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die Handlung
Unter der Führung ihres neuen Häuptlings Hicks sind die Wikinger von Berk zu den größten Befreiern gefangener Drachen geworden. Bei einem erneuten tollkühnen Rettungsversuch entdeckt Ohnezahn in einem der Käfige einen weiblichen Nachtschatten-Drachen, kann sie aber nicht herausholen. Der fiese Drachenjäger Grimmel, der es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht hat, alle Nachtschatten zu töten, erbittet sich von den anderen Häuptlingen daraufhin das Weibchen, um Hicks und Ohnezahn damit eine falle zu stellen.
Doch das ist nicht die einzige Sorge in Berk. Durch die vielen Drachen, die mittlerweile dort leben, ist die Insel einfach zu klein geworden – der Stamm und die Drachen brauchen ein neues Zuhause. Hicks denkt dabei an eine Legende, die ihm sein Vater einst erzählte – die geheime Welt. Am Ende der bekannten Welt soll sie liegen und genug Platz für seinen Stamm und alle Drachen bieten. Als Grimmel Berk angreift, flieht Hicks daraufhin mit Sack und Pack in die Ungewissheit. Kann er seine Drachenfreunde retten und die neue Heimat finden?
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Perfekte Technik
Ohne die Arbeit des Autors schmälern zu wollen, aber was beim dritten Teil auch wieder sofort auffällt, ist die brillante Technik. Die dynamische Kamera, die den Drachen auf die halsbrecherischen Sturzflüge begleitet, sorgt für Bilder, bei denen der Zuschauer im Kino fast die Luft anhält. Vor allem für jüngeres Publikum dürften die Actionsequenzen beeindruckend sein, denn in Animationsfilmen sind die zwar häufig sehr gut, aber derart rasant und bildgewaltig wie dieser Film sind dann doch die wenigsten.
Dazu erzählt auch der dritte Teil keine lustige Geschichte wie viele andere Filme für Kinder, sondern legt den Schwerpunkt erneut auf eine mitunter recht düstere Fantasy-Saga, die für ganz junge Zuschauer (der Film hat eine Freigabe ab sechs Jahren) schon sehr aufregend sein dürften. Zwar findet DeBlois durch seine zahlreichen lustigen Nebenfiguren immer wieder Momente für großartige Lacher, aber im Kern ist Drachenzähmen leicht gemacht 3 keine Komödie, sondern ein echtes Abenteuer.
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Würdige Fortsetzung
Sehr gelungen ist DeBlois auch die Charakterzeichnung seines Helden in der Trilogie. Musste Hicks sich im ersten Teil vom Jungen zum jungen Mann entwickeln und im zweiten mit dem Verlust seines Vaters fertig werden, so lernt er im Abschluss der Reihe, mit dem Druck und der Verantwortung als Häuptling umzugehen. Und das heißt eben auch, Entscheidungen zu treffen, die weh tun. Denn ein knalliges Disney-Happy-End gibt es hier nicht zu sehen. Auch dieser Realismus, dass eben nicht immer alles perfekt wird, macht den Film für ganz junge Zuschauer hart.
Aber DeBlois erzählt auch diese Story überaus unterhaltsam und spannend, hat aber diesmal auch ein paar Längen im Script. So zieht sich die Balz von Ohnezahn um das weiße Nachtschatten-Weibchen etwas zu sehr in die Länge, auch wenn sie sehr witzige Momente hat. Und auch der Bösewicht Grimmel ist zwar schön fies und gemein, hat aber eine relativ schwache Motivation für seine Taten – und bleibt deshalb ein wenig blass. Daher ist der letzte Teil der Reihe auch minimal schwächer als die beiden Vorgänger.
Emotional hingegen packt Teil drei fast am meisten. Denn DeBlois lässt immer wieder durchblicken, dass in diesem finalen Film der Reihe niemand sicher ist. Und schafft Szenen, in denen der Zuschauer tatsächlich um seine Helden zittern muss. Wenn Hicks in einem Himmelfahrts-Kommando beispielsweise den bösen Grimmel in dessen Versteck attackiert, ist das sogar für Erwachsene ganz schön spannend. Deshalb geht die Serie auch auf einem sehr hohen Niveau in den Ruhestand.
Fazit:
(Fast) alles richtig gemacht! In der bislang erwachsensten Geschichte der Reihe glänze Drachenzähmen leicht gemacht 3 mit der größten Spannung von allen Teilen und ist technisch eine Augenweide. Dazu präsentiert er ein ungewohnt bittersüßes Finale, dass wohl nicht jedem gefallen wird, und hat leider den bisher schwächsten Bösewicht. Dennoch gelingt Autor und Regisseur Dean DeBlois mit seinem dritten Film ein würdiger Abschluss, der die Story seiner Helden gut weitererzählt und glaubwürdig enden lässt.
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt startet am 7. Februar 2019 in den deutschen Kinos.