Kein Erfolg ohne Fortsetzung! Als „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ im Weihnachtsgeschäft 2017 richtig abkassierte und auch gute Kritiken bekam, wurde schnell klar: Das war’s noch nicht! Und so präsentiert sich zwei Jahre später „Jumanji 2: The Next Level“. Sony achtete als Studio sehr darauf, nach Möglichkeit wieder mit dem gleichen Team zu arbeiten, das schon Teil eins zum Hit gemacht hatte. Das Vorhaben gelang, Regie und Schauspieler bleiben hier gleich. Ist das Ergebnis auch wieder genauso gut?
Worum geht es? Keine Erinnerung mehr? Die Filmkritik zu Jumanji – Willkommen im Dschungel gibt es hier.
Dwayne Johnson, Jack Black und Kevin Hart: Als Regisseur Jake Kasdan rief, kamen seine Stars erneut zusammen, um den zweiten Teil der Reihe zu drehen. Ob Jumanji 2 – The Next Level noch eine Fortsetzung erhalten wird, klärt das Ergebnis an den Kinokassen in den kommenden Wochen. Inhaltlich schließt Teil zwei sauber an die Ereignisse des Vorgängers an. Reicht das auch wieder für einen unterhaltsamen und familienfreundlichen Abenteuertrip, der mit viel Humor glänzt?
Jumanji 2: Die Handlung
Spencer (Alex Wolff) studiert mittlerweile in New York und hat zu Fringe (Ser’Darius Blaine), Bethany (Madison Iseman) und Freundin Martha (Morgan Turner) den Kontakt ein wenig abreißen lassen. Während seine Freunde zuhause in einer Kneipe auf ihn warten, redet Spencer lieber mit seinem Großvater Eddie (Danny DeVito) und fasst dann einen verhängnisvollen Entschluss. Weil er sich wieder einer Gruppe so stark zugehörig fühlen möchte wie damals, wirft er erneut die Spielekonsole an und verschwindet im Jumanji-Spiel.
Als seine Freunde ihn später besuchen wollen, merken sie bald, dass etwas nicht stimmt. Im Keller finden sie dann die Ursache für Spencers Schweigen – das Spiel. Nach kurzer Beratung beschließen die drei, Spencer zu folgen, um ihren Freund aus der gefährlichen Welt von Jumanji zu retten. Doch diesmal läuft die Sache ein wenig anders. Großvater Eddie, der sich gerade in der Küche mit seinem ehemaligen besten Freund Milo (Danny Glover) streitet, landet ebenfalls mitten im Abenteuer – und bekommt sogar den Avatar Dr. Bravestone (Dwayne Johnson) …
Jumanji 2: Wenig riskiert
Play it safe, lautet eine Redewendung im Englischen. Die hatte Jake Kasdan offenbar vor Augen, als er das Script für Jumanji 2 schrieb. Denn ein sonderlich großes Risiko geht der zweite Teil an keiner Stelle ein. Kevin Hart war in seiner Rolle im ersten Teil gut? Also mehr davon! Diesmal ist er tatsächlich als Avatar des alten und im Kopf recht langsamen Milo noch eine Spur witziger als im Vorgänger. Dwayne Johnsons merkwürdige Gesichtsausdrücke waren im ersten Film witzig? Diesmal bekommt er das gleich als Spezialfähigkeit mit dazu.
So arbeitet sich Kasdan an seiner eigenen Vorlage ab und packt alle Elemente, die im Vorgänger funktionierten, auch in den Aufguss. Leider fühlt sich Jumanji 2 mit zunehmender Laufzeit auch immer mehr an, als habe man das doch alles schon einmal gesehen. Denn die wenigen, wenn auch mitunter originellen Neuerungen im Script, baut Kasdan alle in der ersten Stunde des Films ein. Deshalb fühlt sich die erste Hälfte des Films auch besser und spannender an als die zweite. So begeistert man sein Publikum aber nicht.
Jumanji 2: Coole Ideen, wenig genutzt
An Ideen mangelte es dabei gar nicht, denn Kasdan hatte durchaus ein paar schöne Einfälle. Dass Bethany als Pferd dabei ist, wie schon der Trailer zeigt, bringt kurz ein wenig Frische in den Film. Die beiden Rentner als Spiele-Teilnehmer wider Willen haben einige schöne Szenen – leider nur zu Beginn der Reise. Auch die Einführung eines neuen Avatar, gespielt von Awkwafina, fällt in die bessere, erste Hälfte. Ob Kasdan für seine zweite Hälfte nichts einfiel, oder er das Erfolgsrezept nicht weiter verändern wollte, wird sein Geheimnis bleiben.
Kurs hält Kasdan auch beim Bösewicht des Films, der ist ähnlich nichtssagend wie im Vorgänger. Rory McCann, vielen bekannt als „Hound“ aus „Game of Thrones“, hat fast nichts zu tun. Insgesamt macht der Regisseur und Autor einfach zu wenig aus seinen alten und neuen Figuren, um den Zuschauer wirklich regelmäßig zu überraschen. Einer der wenigen Lichtblicke sind die Stars, die sichtliche Freude daran haben, diesmal andere Rollen hinter den Avataren verkörpern zu dürfen. Das sind auch die besten Momente von Jumanji 2.
Das allein ist aber ein wenig dünn, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen, die ansonsten ihrem Zusatz Next Level leider alle Ehre macht. Denn Jumanji 2 fühlt sich tatsächlich an wie das gleiche Spiel, nur mit neuer Optik und anderen Gegnern. Das wird auch in der Weihnachtszeit 2019 wohl zum Blockbuster reichen. Für einen möglichen dritten Teil, den der Film an Ende in Aussicht stellt, darf es dann aber gern ein wenig origineller zugehen als im reichlich labbrigen Aufguss einer einst guten Idee, der nur von den spielfreudigen Schauspielern halbwegs gerettet wird.
Fazit:
In Jumanji 2 fühlt sich der Zuschauer leider nur allzu oft an den besseren, ersten Teil erinnert. Weil Regisseur Jake Kasdan keinerlei Risiken eingeht und dem Publikum mit wenigen Neuerungen den gleichen Film noch einmal unterjubelt. Dabei fehlt ihm die Frische und Originalität des Vorgängers. Und das können selbst die Veteranen Danny DeVito und Danny Glover nicht ausgleichen. Jumanji 2 ist fast genauso wie Jumanji – nur nicht so gut. Weil das vor allem die zweite Hälfte betrifft, dürfte mancher leicht enttäuscht aus dem Kinosaal kommen.
Jumanji 2: The Next Level startet am 12. Dezember 2019 in den deutschen Kinos.