Lucifer Staffel 2

Serienkritik: Lucifer Staffel 2

Er ist wieder da! Nach der guten und erfolgreichen ersten Season können die Fans Lucifer Staffel 2 ab dem 11. August auf Amazon Prime sehen. Die Staffel steht dann komplett zur Verfügung. Und noch eine gute Nachricht: Die 18 Folgen der neuen Staffel sind fast noch besser als die erste.

Nach einem Jahr haben sich Darsteller und Autoren langsam tiefer in die Materie eingearbeitet, das ist ein normaler Vorgang im Seriengeschäft und auch bei Lucifer deutlich zu sehen. Dazu nehmen die Drehbücher auch Themen der vergangenen Staffel wieder auf. Und neues Personal ist auch dazu gekommen. Die Übersicht gibt es hier.

Lucifer Staffel 2
Sie bleiben das Rückgrat der Serie: Tom Ellis als Lucifer und Lauren German als Detective Chloe Decker.

Lucifer Staffel 2: Die Handlung

Am Ende der ersten Staffel musste Lucifer in der Hölle feststellen, dass seine Mutter, die dort seit tausenden von Jahren gefangen gehalten wurde, entkommen konnte. Und die lernen wir in Form der Anwältin Charlotte Richards (Tricia Helfer) auch gleich kennen. Die frisch getötete Frau wird als neuer Wirtskörper von „Mum“ übernommen – und die ist gekommen, um zu bleiben. Das Ziel der Göttin ist klar: Sie will mithilfe ihrer beiden Söhne Lucifer (Tom Ellis) und Amenadiel (D.B. Woodside) zurück in den Himmel. Viele der Folgen in Lucifer Staffel 2 drehen sich um diese Pläne und ihre Versuche, den Engel und den Ex-Engel in die entsprechende Richtung zu stoßen.

Auch Lucifers Verhältnis zu Chloe ändert sich im Lauf der Staffel, denn er erfährt mehr über die Hintergründe für seine Verletzlichkeit in ihrer Nähe. Das Prickeln, das seit Beginn zwischen den beiden herrscht, geht in Staffel 2 nicht verloren. Mit den Folgen 12 und 13 haben die Macher sich sogar an eine Doppelfolge gewagt, die außerordentlich gut funktioniert. Dazu kommt der Fall der Woche, der mal mehr, mal weniger spannend ist, und letztlich auch wenig über die Qualität der Episode aussagt. Oft sind die Wortgefechte zwischen Lucifer und Chloe das Beste an einer Folge – und dabei spielt das aufzuklärende Verbrechen nicht unbedingt eine gewichtige Rolle.

Lucifer Staffel 2: Die Schauspieler

Tom Ellis bleibt in dieser Serie natürlich das Maß aller Dinge: Als namensgebende Figur steht er immer im Zentrum der Handlung – und füllt diese fast noch besser aus als in Staffel 1. Er hat die Lacher weitgehend auf seiner Seite, wenn es auch ein paar Episoden gibt, bei denen einem das Lachen im Hals steckenbleibt. Leslie-Ann Brandt als Mazikeen ist hingegen leicht unterfordert, die Konkurrenz durch Tricia Helfers Mum drängt die sexy Dämonin ein wenig in den Hintergrund.

Der zweite Neuling Aimee Garcia spielt die Forensikerin Ella Lopez und hat einige schöne Szenen mit Lucifer. Mehr als ein lustiger Sidekick in ein paar Episoden ist sie aber bislang noch nicht. Dafür darf Kevin Alejandro als Dan „Douchebag“ Espinoza in Staffel 2 ein wenig mehr tun als den eifersüchtigen Ex-Mann und reuigen Sünder zu spielen. Die Chemie zwischen Lucifer und ihm verändert sich – und das ist für die Serie gut.

Heimlicher Star von Lucifer Staffel 2 ist aber Lauren German, die aus ihrem Schattendasein in der ersten Season nun deutlich heraustritt und einige der stärksten Momente der ganzen Staffel hat. Auch weil Chaotiker Lucifer sie in diverse emotionale Zustände versetzt, in denen German glänzen kann. Wie in Staffel 1 gilt auch hier: Wer des Englischen halbwegs mächtig ist, sollte sich die Serie unbedingt im Originalton ansehen, vor allem Tom Ellis verliert in der deutschen Fassung eine Menge.

Lucifer Staffel 2
Neuer Sidekick der Show: Forensikerin Ella Lopez.

Der rote Faden

In den Episoden der ersten Staffel gab es zwar immer wieder kleine Ausflüge in die Mythologie der Serie, das blieb aber bis auf wenige Folgen eher Hintergrundrauschen. In Staffel 2 dreht sich das ein wenig, hier gibt es mehr Folgen, die sich mit der übergeordneten Geschichte um Lucifers Sturz und seine Reaktion darauf befassen. Und das macht viele der Episoden interessanter. Zwar ist und bleibt Lucifer eine Procedural-Serie, bei der man so gut wie jede Folge für sich sehen und genießen kann, aber die Elemente um das himmlische Trio auf Erden und Chloes Rolle in Gottes Plan nimmt gegen Ende immer mehr Raum ein und unterhält besser als die Ermittlungen.

Lediglich einen dramaturgischen Bogen durch die gesamte Staffel sucht man vergeblich, denn die letzten vier Folgen der eigentlich auf 22 Episoden geplanten Staffel gibt es erst zum Auftakt der dritten Season. Ein großer Knall oder ein Cliffhanger scheint also nicht geplant gewesen zu sein.

Fazit:

Die zweite Staffel macht nicht viel anders, aber manches besser als die erste Season der Serie. Die Schauspieler sind endgültig in ihren Rollen angekommen und haben auch von den Autoren zum Teil bessere Dialoge und Storys bekommen, die beiden Neuankömmlinge haben es dagegen manchmal schwer. Vor allem Tricia Helfer als Lucifers Mum hat ein paar Charakterwendungen zu spielen, die nicht unbedingt einleuchten, sie ist daher häufig der Schwachpunkt einer Folge. Wer die erste Staffel mochte, wird auch die zweite genießen können, denn Tom Ellis ist als charmanter Teufel hier noch besser als im Auftakt der Serie. Lucifers eigentliche Herkunft – die Comicserie – spielt aber weiterhin keine Rolle.

Lucifer Staffel 2 ist ab dem 11. August bei Amazon Prime zu sehen.

Eine Kritik zu Lucifer Staffel 1 finden Sie hier.

Die Kritik zu Lucifer Staffel 3 finden Sie hier.

Lucifer Staffel 2
Lucifers Bodyguard Mazikeen ist in Staffel 2 ein wenig unterbeschäftigt – leider.