Peter Hase

Filmkritik: Peter Hase

Die Grundidee von „Peter Hase“ basiert auf einem mehr als 100 Jahre alten Kinderbuch aus England. Ein wenig moderner erzählt Komödienspezialist Will Gluck seine Version des frechen Hasen aber schon. Kann der toll animierte Kinderfilm auch Erwachsene begeistern oder ist die Begleitung der Kleinen in diesem Fall eher anstrengend?

Regisseur Will Gluck überließ bei seinem neuen Projekt nichts dem Zufall. Er inszenierte den 90-Minüter nicht nur, er produzierte auch und arbeitet am Drehbuch mit. Hat sich die Mühe für den erfahrenen Regisseur, der bislang aber noch keinen großen Hit landen konnte, gelohnt? hat Gluck mit Peter Hase einen echten Blockbuster für die junge Generation abgeliefert und kann damit in die Fußstapfen solcher wundervollen Filme wie „Paddington 2“ treten?

Peter Hase
In McGregors Garten bringt der Draufgänger Peter sich und die Seinen immer wieder in Gefahr.

Peter Hase: Die Handlung

Seit der alte McGregor (Sam Neill) ihre Eltern auf dem Gewissen hat, setzen die überlebenden Kinder des Hasenclans dem alten Mann zu und überfallen regelmäßig dessen Gemüsegarten. Allen voran der freche, aber tapfere Peter (deutsche Stimme Christoph Maria Herbst). Oft rettet sie nur die freundliche Nachbarin Bea (Rose Byrne) vor dem Zorn des alten Mannes. Als der an Herzversagen stirbt, wähnen sich die Hasen am Ziel ihrer Wünsche und beziehen mit all ihren tierischen Freunden auch gleich das kleine McGregor-Haus. Doch sie haben die Rechnung ohne Thomas (Domnhall Gleeson) gemacht, den Erben des alten McGregor.

Denn der überkorrekte Großstadtmensch denkt gar nicht dran, aufs Land zu ziehen und will das Anwesen schnell zu Geld machen. Bis er Bea kennenlernt und sich hals über Kopf verliebt. Das aber zieht nicht nur Peters Eifersucht auf ihn, sein McGregor-typischer Umgang mit Tieren macht ihn für alle Vierbeiner in der Nähe zum Feindbild. Unter Peters Führung planen die Nager den Untergang des Erben, mit üblen Folgen …

Peter Hase: Hyperaktiver Start …

In den ersten 15 Minuten werden erwachsene Zuschauer erst einmal zweifeln, im richtigen Film gelandet zu sein. Gluck lässt seine Hasen das McGregor-Anwesen derart hyperaktiv und schnell geschnitten überfallen, dass der Spaß hier nicht so recht aufkommen mag. Doch Gluck geht beizeiten vom Gas und dann beginnen die kleinen und großen Momente des Films zu wirken. Denn das Drehbuch hat durchaus eine Menge schöner Ideen und witziger Szenen zu bieten, die den warmherzigen Kern und den durchaus hintergründigen Humor zeigen.

Zwar bleibt Peter Hase stets ein Film, der sich hauptsächlich an junge Zuschauer richtet und mit jeder Menge Klamauk und Situationskomik glänzt. Aber gerade über die Eifersuchtskämpfe zwischen Thomas und Peter können auch Erwachsene lachen, da das Thema eher Eltern als Kinder anspricht. Und diese Momente auch in Sachen Humor ein wenig feinsinniger werden als der Rest. Das macht Peter Hase zu einem Film, bei dem mehrere Generationen ihren Spaß haben können.

Peter Hase
Nur gut, das Nachbarin Bea ihre pelzigen Lieblinge immer wieder vor McGregor beschützt.

Peter Hase: …mit gutem Ausgang

Das liegt neben den extrem guten Animationen der Tiere auch an den beiden menschlichen Stars. Rose Byrne („Bad Neighbours“, „Das hält kein Jahr“) hat bereits häufiger bewiesen, dass sie eine gute Komödiantin ist. Aber Domnhall Gleeson („Ex Machina“, „Star Wars“ 7 und 8) war bislang meist im ernsten Fach zuhause. Doch der Sohn von Schauspieler Brendan Gleeson zeigt in Peter Hase, dass er auch mit dem Timing und dem lustigen Overacting einer leichten Kinderkomödie gut zurechtkommt.

Und auch die Geschichte ist bei aller Vorhersehbarkeit so charmant und niedlich erzählt, dass fehlende Überraschungen gar nicht stören. Die typischen Botschaften des Kinderfilms werden den Zuschauern auch nicht so penetrant um die Ohren gehauen, dass es wirklich stören würde. Somit dürfen sich hier auch Eltern oder Großeltern ins Kino wagen, um ihre Kleinen zu begleiten, sie dürften mit Peer Hase mehr Spaß haben, als sie erwartet hatten.

Fazit:

Mit viel Witz und Charme erzählt Regisseur Will Gluck seine zeitgemäße Story in perfekter Technik und mitunter auch mit erwachsenerem Humor als erwartet. Wären die ersten 15 Minuten nicht ganz so hektisch, der Charme des Films wäre sogar noch besser angekommen. Aber auch so bleibt Peter Hase ein sehenswerter Film für die ganze Familie, wenn er auch die Qualität eines Paddington nicht ganz erreicht.

Peter Hase startet am 22. März 2018 in den deutschen Kinos.

Peter Hase
McGregor-Erbe Thomas mag weder Hasen noch das Landleben, dafür aber Bea. Wird das gut gehen?