Lange hat es gedauert, bis der dritte und letzte Teil der Saga – „Maze Runner 3 – die Auserwählten in der Todeszone“ in die Kinos kam. Denn Hauptdarsteller Dylan O’Brian verletzte sich bei den Dreharbeiten so schwer, dass die Produzenten fast ein Jahr Pause machen mussten, ehe es weitergehen konnte. Hat sich der Aufwand für den Schlussakkord der Saga gelohnt?
Ein herber Schlag für Fox: Bei einem Autounfall am Set erlitt der Darsteller des Helden Thomas – Dylan O’Brian – einige Knochenbrüche und fiel für etliche Monate aus. Daher kommt der Film nun auch mit einem Jahr Verspätung in die Kinos, gut zweieinhalb Jahre nach Teil zwei. Und den sollte man auch gesehen haben, wenn man bei Maze Runner 3 verstehen will, worum es eigentlich geht.
Maze Runner 3: Die Handlung
Thomas (Dylan O’Brian), Newt (Thomas Brodie-Sangster) und einige andere versuchen, einen Zug zum Stoppen zu bringen, in dem sie ihren Freund Minho (Ki Hong Lee) vermuten. Der Coup gelingt – doch Minho ist nicht dort und damit noch immer in den Klauen der WCKD-Gruppe, die für die Forschung über Leichen geht. Und so hat Thomas, der seinen Freund unbedingt aus den Klauen der Wissenschaftler befreien will, nur noch eine Chance. Er muss sich in die Höhle des Löwen wagen, nach Last City, dem Hauptsitz der WCKD. Zu denen ist im letzten Teil auch Teresa (Kaya Scodelario) übergelaufen, um ein Heilmittel für die Seuche zu finden, die den größten Teil der Bevölkerung in zombieähnliche, aggressive Wesen verwandelt hat.
Thomas kommt mit seinen Freunden bis an die Stadtgrenze, aber hineinzugelangen ist eine andere Sache. Da kommt ihnen ein alter Feind gerade recht, der sie an einen möglichen Verbündeten vermittelt – den todkranken Infizierten Lawrence (Walter Goggins). Können Thomas und seine Freunde ihren Kameraden retten? Und wie wird Thomas‘ Begegnung mit Teresa ablaufen? Und vor allem: Können die jungen Männer dem Zorn des Sicherheitschefs Janson (Aidan Gillen) entkommen?
Maze Runner 3: Immenser Aufwand
Man kann den Machern von Maze Runner 3 vieles nachsagen, aber nicht, dass sie bei der Produktion des Films gekleckert hätten. Mit 60 Millionen Dollar Kosten sicher kein Schnäppchen, sieht der Film noch nach deutlich mehr aus. Ob die Zugverfolgung zu Beginn, eine Reise durch einen mit Infizierten gefüllten Tunnel oder das explosive Finale der Serie – hier hat Regisseur Wes Ball, der schon Teil eins und zwei inszenierte, richtig geklotzt und spektakuläre Bilder geschaffen.
So präsentiert Maze Runner 3 denn auch gute Schauwerte und unterhält das Publikum zumindest optisch sehr anständig. Von den „Young Adult“Roman-Umsetzungen der vergangenen Jahre kann Maze Runner 3 als einziger mit dem übermächtigen „Tribute von Panem“ mithalten – allerdings auch nur optisch. Denn wenn es um eine stringente, glaubhafte Story mit guter Charakterentwicklung und überraschender Handlung geht, dann könnten Ball und sein Trilogie-Drehbuchautor T.S. Nowlin noch deutlich zulegen.
Maze Runner 3: Wenig Überraschungen
Denn die Story ist bei aller Mühe um Abwechslung doch sehr generisch und vorhersehbar, echte Überraschungen liefert das Script nie. So bleiben letztlich nur wenig Fragen. Stirbt eine Figur oder überlebt sie? Auf welche Art werden die Schurken das Zeitliche segnen? Wie kann denn nun die Menschheit gerettet werden – wenn überhaupt? Das liest sich sogar spannender, als der Film es tatsächlich erzählt. Denn mit 142 Minuten Laufzeit hat sich Ball nicht eben kurz gefasst.
Die Länge ist es auch, die dem Film nicht gut bekommt, denn sie gibt Ball Zeit für zahlreiche emotionale Szenen, die der Film weder braucht, noch die Story voranbringen. Die Love-Story zwischen Thomas und Teresa überzeugt dabei ebenso wenig wie der Überlebenskampf einer Figur, die sich infiziert hat. Man merkt zwar deutlich, was der Regisseur mit diesen Momenten ausdrücken wollte, aber die emotionale Tiefe erreicht er nie. Er bremst aber die durchweg sehenswerten Actionsequenzen des Films damit unnötig häufig aus.
Für Fans der Reihe ist er natürlich dennoch ein Muss, und ein schlechter Film ist Maze Runner 3 auch nicht geworden, dazu gibt es genug Momente, die packend und mitreißend inszeniert und gespielt sind. Da wäre aber noch deutlich mehr drin gewesen.
Fazit:
Etwas zu lang, etwas zu flach und etwas zu belanglos, um wirklich ins Herz zu treffen. Aber ein unterhaltsamer Film mit edler Optik und etlichen tollen Actionszenen ist Maze Runner 3 denn doch geworden. Wer das Ende der Story erfahren möchte, geht ohnehin ins Kino, für Neueinsteiger ist es aber nicht gerade einfach, der Handlung jetzt noch zu folgen.
Maze Runner 3 – die Auserwählten in der Todeszone startet am 1. Februar 2018 in den deutschen Kinos.