Hotel Transsilvanien

Filmkritik: Hotel Transsilvanien 3 – ein Monster Urlaub

Die Fußball WM in Russland verdrängte den Start von „Hotel Transsilvanien 3“ vom typischen Starttag Donnerstag auf Montag den 16. Juli 2018. Taugt der Film zum Aufheitern nach dem frühen Ausscheiden der Nationalmannschaft und kann er an den Erfolg seiner beiden Vorgänger anknüpfen? Wie gut ist der sommerliche Familienfilm?

von Gastautorin Mascha Fiedler

Sowohl der erste als auch der zweite Teil der Hotel Transsilvanien-Filme konnte das Publikum mit Humor für die ganze Familie überzeugen. Drak, aka Graf Dracula persönlich, seine Tochter Mavis und ihr Mann Johnny spielen hier die wichtigsten Rollen. Nach Ende der Produktionen zum zweiten Film brauchte Regisseur Genndy Tartakovsky aber erstmal Urlaub – und zwar auf einem Kreuzfahrtschiff. Von seinen Erlebnissen inspiriert fragte er sich, was passieren würde, wenn man Drak und seine Familie auf eine Kreuzfahrt schicken würde. Und so entstand das Grundgerüst zu Hotel Transsilvanien 3. Eine gute Idee?

Hotel Transsilvanien
Witziges Highlight: die chaotische Reise mit Gremlin-Air.

Hotel Transsilvanien 3: Die Handlung

Gleich zu Beginn springt der Film zurück ins Jahr 1897 – und führt dort Draks größten Feind, den fiesen Monsterjäger Abraham van Helsing ein. Zurück in die Gegenwart: Damit Drak auch mal entspannen kann, überrascht seine Tochter Mavis ihn mit einem Urlaub für die ganze Familie, inklusive aller Monsterfreunde, auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff. Der Kahn steht unter dem Kommando der mysteriösen Kapitänin Ericka, die ein spannendes Programm für alle Gäste geplant hat, das mit dem Besuch im sagenumwobene Atlantis enden soll.

Zwischen Monster-Volleyball und Landgängen entdeckt Drak schon lange verschollen gedachte Gefühle. Als er sich Hals über Kopf in Ericka verliebt, ist Mavis die einzige, der die Sache so ganz und gar nicht gefällt. Nicht nur, weil sie ihren Vater nicht verlieren will sondern auch, weil ihr Kapitänin Ericka nicht ganz geheuer ist. Ist Draks Objekt der Begierde tatsächlich nur eine Kapitänin oder verbirgt sich unter dem blonden Haar ein dunkler Geist?

Hotel Transsilvanien 3: Die Stimmen stimmen

Eine Sache, die sich positiv durch die ganzen 97 Minuten des Filmes zieht, sind die Stimmen. Denn hier waren echte Profis am Werk. Der Protagonist Drakula wird, wie in den Teilen davor auch schon, von Rick Kavanian gesprochen. Der Schauspieler ist hauptsächlich bekannt durch seine vielen Kooperationen mit Michael Bully Herbig. Aber auch andere Projekte, zuletzt die Realverfilmung von „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ stehen in seiner Rollenliste. Hier macht er einen großartigen Job und bringt allein mit seiner Stimme viele eher schwache Witze lustig rüber.

Eine weitere Prominente Stimme hat Kapitänin Ericka – nämlich die von Anke Engelke. Sie spricht schon seit vielen Jahren „Marge“ aus den „Simpsons“. Und synchronisierte in „Findet Nemo“ und „Findet Dorie“ die mutige Fischdame. In Hotel Transsilvanien 3 schenkt sie nun Ericka ein bisschen Menschlichkeit und verleiht der Rolle Humor. Auch der Vater von Drak, Vlad, ist mit auf dem Trip und wird vom etablierten Schauspieler Dieter Hallervorden gesprochen. Er hat zwar nur eine kleine, dafür aber urkomische Rolle. 

Hotel Transsilvanien
Mavis, Johnny und die Monster sind positiv überrascht vom Kreuzfahrtschiff.

Hotel Transsilvanien 3: Die erste Hälfte macht´s

Der Anfang von Hotel Transsilvanien 3 macht Spaß. Eine kleine Slapstick Einlage zu Beginn sorgt für Lacher. Und als die Monsterfamilie mit der Gremlin-Airline zum Kreuzfahrtschiff fliegt, erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt. Auch Erickas erster Auftritt ist ein Spektakel, doch danach geht es langsam aber sicher bergab. Der Plot ist sehr vorhersehbar, das Finale damit kaum überraschend und auch noch wirklich schräg – und das nicht auf gute Art. Lachen muss man kaum noch und man wundert sich eher, welcher Studioboss das durchgewunken hat.

Im Finale erreicht der Film dann leider seinen Tiefpunkt: Unlustig bis doof und furchtbar albern bringt Tartakovsky seinen Film ins Ziel und kann damit eigentlich niemanden so recht begeistern. Für kleine Zuschauer bietet Hotel Transsilvanien relativ wenig, für große eigentlich gar nichts. Dieser Abgesang auf die einstmals witzige Idee der netten Monster darf ohne frisches Blut gern der letzte Teil der Reihe bleiben.

Fazit:

Schwache Handlung, aber passend für die Zielgruppe: Besonders die erste Hälfte des Filmes wird Kindern viel Spaß machen, der durchschaubare Plot stört da nur wenig. Für einige Lacher sorgt Hotel Transsilvanien 3 auf jeden Fall und als Komödie für die ganze Familie eignet er sich auch, obwohl das bizarre Finale die Allerkleinsten etwas verschrecken und die größeren den Kopf schütteln lässt. Seinen beiden Vorgängern kann der Film leider nicht das Wasser reichen.

Hotel Transsilvanien 3 – ein Monster Urlaub startet am Montag, den 16. Juli 2018 in den deutschen Kinos.

Hotel Transsilvanien
Volleyball im Pool stellt sich als Monster-Spaß heraus.